Wortlaut
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Meist: „Mit [höherem Strafmaß] wird bestraft, wer [das Grunddelikt] begeht und dabei …“
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Meist: „Verursacht der Täter durch [das Grunddelikt] … die [schwere Folge] …“
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Meist: „In besonders schweren Fällen… Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn …“
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Definition
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Grunddelikt
+ weiterer, darauf aufbauender Tatbestand mit zumeist einer besonderen Begehungsweise
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Grunddelikt
+ weiterer, darauf aufbauender Tatbestand mit einer verursachten schweren Folge
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Nur Grunddelikt, dessen Strafrahmen beeinflusst wird
≠weiterer Tatbestand
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Subjektives Element
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Vorsatz
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Fahrlässigkeit hinsichtlich der schweren Folge (§ 18 StGB), in manchen Fällen Leichtfertigkeit (z.B. § 251 StGB).
(Siehe allg. zu den Formen der Fahrlässigkeit die Übersicht hierzu.)
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„Quasi-Vorsatz“, § 15 StGB analog (da kein Tatbestand)
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Ergebnis
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Eigener Tatbestand (lex specialis) verdrängt Grunddelikt
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Eigener Tatbestand (lex specialis) verdrängt Grunddelikt
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Kein eigener Tatbestand; nur Grunddelikt erfüllt, dessen Strafrahmen beeinflusst wird
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Rechtsfolge
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Strafmaß als verbindliche Rechtsfolge
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Strafmaß als verbindliche Rechtsfolge
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Weder verbindlich noch abschließend; Ermessen des Gerichts
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Aufbau
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Option 1: Gemeinsame Inzidentprüfung mit Grunddelikt
I. Tatbestand
1. Objektiver Tatbestand
a) des Grunddelikts
b) der Qualifikation
2. Subjektiver Tatbestand
a) des Grunddelikts
b) der Qualifikation
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
Option 2: Gemeinsame Prüfung mit Grunddelikt
I. Tatbestand
1. Verweis auf Grunddelikt
2. Obj. TB Qualifikation
3. Subj. TB Qualifikation
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
Option 3: Separate Prüfung
A. Grunddelikt
I. Tatbestand
1. Objektiver Tatbestand
2. Subjektiver Tatbestand
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
B. Qualifikation
I. Tatbestand
1. Verweis auf Grundtatbestand (s.o.)
2. Qualifikationstatbestand
a) Objektiver Tatbestand
b) Subjektiver Tatbestand
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
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Modifikation von Tatbestand und Schuld:
I. Tatbestand
1. Verwirklichung des Grunddelikts
2. Eintritt der schweren Folge
3. Kausalität und obj. Zurechnung
4. Tatspezifischer Gefahrzusammenhang
5. Objektive Fahrlässigkeitselemente
a) Obj. SorgfaltsPV (regelm. durch Verwirklichung des Grunddelikts)
b) Obj. Vorhersehbarkeit
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
1. Subjektive Fahrlässigkeitselemente
a) Subj. SorgfaltsPV
b) Subj. Vorhersehbarkeit
2. Allgemeine Entschuldigungsgründe
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Prüfung nach der Schuld:
I. Tatbestand
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
IV. Strafzumessung
1. Objektive Voraussetzungen
2. Subjektive Voraussetzungen
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